Na? Hast du dir auch noch kurz vor dem Sommer Omikron eingefangen, so wie 1.460.560 andere Menschen in den letzten sieben wunderschönen Tagen in Deutschland auch? Willkommen in der Hölle aus Niesattacken, Halsschmerzen, Ohrenweh und einer Kehle, die einer Wüste in Punkto Trockenheit in nichts nachsteht.

Doch das Allerschlimmste an Omikron ist für mich nicht der Schleim aus meiner Nase, sondern das stuuuuundenlange Liegen vor der Glotze. Nach zwei Tagen ist man dann auch mit seiner aktuellen Lieblingsserie (Enlightened, HBO) durch – und muss schauen, was sonst noch geht. Die Antwort: nicht viel. Was bleibt dem dahinsiechenden Körper übrig? Eben. NICHTS. Deshalb habe ich für alle fellow Corony-Kranken aufgeschrieben, was es gerade so zum Glotzen gibt, wenn wirklich nichts mehr geht. Bad taste included.

  1. Bares für Rares (ZDF)

Es gibt einen Kündigungsgrund in meinem Haushalt und der lautet: Bares für Rares. Jedes Mal, wenn ich mir Tee geholt habe, hat mein Mitbewohner dieses ENTSETZLICHE, SUPERDEUTSCHE Format „heimlich“ eingeschaltet um 69-jährigen Helgas dabei zuzusehen, wie sie ihre alten Porzellanstaubfänger für 1500 Euro verscherbeln. „WHO CARES“ dachte ich mir. Oder, anders gesagt: „WER KAUFT SO EINE SCHEISSE?!“.

Schlimme Gegenstände, die für mehr als 500 Euro weggingen: Eine hässliche Fotografie von irgendeinem unbekannten Fotografen aus New York, ein Fake-Silber-Armband aus Polen, ein Collier mit einer verunstalteten Nike als Herzstück, ein Spielzeugauto aus Japan Baujahr 1960 und die Reihe ließe sich unendlich fortsetzen. Der Moderator ist eh cute, er macht das auch gut und so. Aber warum. gibt. es. so. eine. Sendung? Jobs für ansonsten arbeitslose Kunsthistoriker?

Und warum haben so viele Deutsche einen „Bares für Rares“-Fetisch? Ist es der Geizhals, der von klein auf in Heiner und Bettina herangezüchtet wird? Keine Ahnung. I’M OUT.

  1. Diese Ochsenknechts (SKY)

Apropos Geld: Brauchten die Ochsenknechts wieder welches, oder warum verscherbelt Natascha ihre Kinder im Fernsehen, während sie gleichzeitig keine Gelegenheit auslässt um Jimi Blues Exfreundin Yeliz eins auszuwischen, weil diese „Drama auf Social Media“ macht. oO.

Ist der ganze Point dieser Reality-TV-Show nicht das Drama um Jimi Blues Kind? Oder warum die 120 Minuten Promi-Flash-Screenshots? Oder ist der Point der Serie … der Umzug von Cheyenne zu Nino? I dunno, trotzdem habe ich alle bislang verfügbaren Folgen aufgesogen wie Muttermilch. Sehr amüsant, kann man wegbingen. No shame here!

Es ist einfach hilarious drei „gescheiterten“ Promikids dabei zuzusehen, wie sie nichts aus ihren Privilegien machen. Am erfolgreichsten ist da noch die Jüngste, Cheyenne, die nach ihrem mobbingbedingten Modelszene-Ausstieg auf einem steirischen Bauernhof arbeitet und sich um ihr Baby kümmert. Konsequent!

Bei den beiden Mannskindern Jimi Blue und Wilson greife ich mir hingegen immer noch auf den Kopf. Was macht Jimi Blue noch gleich, außer … ja, was? Seine Mutter pranken? Das mit dem CBD-Unternehmen ging ja eher schief. Bei Wilson fragt man sich, ob er nur Schauspieler ist, damit ihm seine optische Ähnlichkeit mit dem Vater zumindest irgendwann ein wenig Kohle aufs Konto spült. Passion? Fehlanzeige. HAUPTSACHE ER IST GLÜCKLICH!!!

So oder so: alle stehen sie als Erwachsene unter der Fuchtel von Mama Ochsenknecht, die jeden, der sie Schwiegermonster nennt, am liebsten verklagen würde. Na hoffentlich liest sie das nicht. Ich mag ihre frechen Sprüche eigentlich ja ganz gerne. Die Frau hat echt Cojones, alter.

  1. Love is Blind Brazil (Netflix)

Wer glaubt, Love is blind in Nordamerika ist schlimm, dem empfehle ich als Fortsetzung gerne den Brasilien-Franchise. Wo anfangen? Erstmal: die Fauen sind wieder alle Bombe^23003 – schön, schlau, nett, ambitioniert, tolle Mamas, beruflich gesettelt, während die Männer Sätze sagen wie:

  • Wie meine Frau sein soll? Unkompliziert!
  • Ich weiß, dass du früher eine schlimme Schlampe warst – ich kenne dich!
  • Das Beste an meiner Verlobten? Dass sie mich und meine Kultur ehrt.
  • Ich bin eben Sexist, so ist es, und so wird es bleiben.
  • Ich weiß nicht, ob ich damit leben kann, wenn sie mehr Erfahrung hat als ich.

Obwohl ich kein Wort Portugiesisch kann, habe ich alles verstanden. Der Horror war den Frauen definitiv ins Gesicht geschrieben. Dass überhaupt jemand geheiratet hat, ist nur der Großzügigkeit der Frauen zu verdanken. Der Fähigkeit, „einfach wegzuhören“, wenn der Alte wieder Scheiße labert. Nachahmenswert? Wohl eher trotzdem: nicht.

  1. Hot Summer Nights (Amazon Prime)

Ok wir wissen alle, dass ich sofort mit Thimothée Chalamet … Eis essen gehen würde, wenn ich das Bazillenzimmer wieder verlassen darf.

Aber der Film? War trotz der 90er-Jahre-Ästhetik einfach wirklich nur schlecht. FYI: Es hilft auch nichts, Timmy verträumt in die Kamera schauen zu lassen, wenn das Drehbuch einfach dermaßen scheiße geschrieben ist. Spannung? Gibt’s ebenso wenig, wie Handlung.

Dann doch lieber 3 h Livestream von Thimothées Gesicht, während er Torte isst oder so … Gibt’s das auf YouTube? Muss gleich mal schauen.

  1. Klitschko

Damit du diesen Schwurbel hier nicht komplett umsonst gelesen hast, gibt’s zum Schluss doch noch eine Empfehlung. Die Doku über das Aufwachsen der Klitschko-Brüder war ziemlich gut. Ich dachte ja davor immer, die beiden seien Zwillinge – aber turns out dem ist nicht so. Überhaupt kann ich den Film jedem empfehlen, der die beiden künftig stolz auseinanderhalten möchte.

Der preisgekrönte Regisseur Sebastian Dehnhardt folgte den Klitschko-Brüdern auf ihrem ganz persönlichen Weg und begleitete sie bis in die Umkleidekabinen in den Minuten vor ihren Kämpfen.

Abgebrochen hab ich’s dann trotzdem irgendwann. War einfach zu müde dank Corony!

Na denn – gute Besserung und freudiges Streamen.

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