Manchmal ist man mit 22 schlauer, als mit 29. Als ich damals in meinem Publizistik-Studium vor der Entscheidung stand, einen Master zu machen, war für mich klar: Ich mache zwei Jahre, statt einem! Ich konnte mir nicht vorstellen, komplexe Materie inklusive Masterarbeit in einem Jahr durchzuziehen – und entschied mich deshalb für den „langsamen“ Weg. Wobei auch zwei Jahre eigentlich aufs Leben gerechnet keine besonders lange Episode sind.

Als ich mit Ende Zwanzig nochmal studieren wollte, hatte ich diese Option nicht. Denn der LL.M. (Master of Law), den ich machen wollte, wurde an meiner präferierten Universität nur als einjähriger Studiengang angeboten. Und auch im Ausland war es die Norm, seinen juristischen Master of Law innerhalb eines Jahres zu absolvieren. Klingt crazy? Ist es auch!

Zum Glück war ich auf meinem Weg nicht allein.

Denn als ich im Sommersemester 2021 anfing, an der TU Dresden zu studieren, war Nadia zeitgleich in den Niederlanden. Ja, während des Lockdowns! Aber die Pandemie war nicht das Einzige, das uns in diesem heftigen Jahr zu schaffen machte. Wir hatten beide unser gewohntes Umfeld verlassen, um uns 24/7 mit harten, juristischen Inhalten vollzustopfen wie Weihnachtsgänse.

Die fachliche Herausforderung, kombiniert mit einem Umzug und dem Druck, diesen Abschluss – komme was wolle – innerhalb eines Jahres fertig zu bringen, brachte sowohl Nadia als auch mich an unsere psychischen Grenzen.

Deshalb haben wir diese längst überfällige Episode aufgenommen. Um allen, die ähnliche Pläne haben, eine ordentliche Portion Realismus zu servieren.

Ob es sich trotzdem gelohnt hat, die Strapazen auf sich zu nehmen? Erfahrt ihr im Podcast „Death, Taxes and Neglecting my Fitness“ – überall, wo es Podcasts gibt.

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