Kündigen ist mein Hobby. Ich halte es nur selten in fixen Arbeitnehmerverhältnissen aus und zwar nicht, weil ich etwas gegen bezahlte Krankenversicherungen, die Trennung von Arbeitsort und Zuhause oder ein 13. Gehalt habe. Sondern, weil die meisten Arbeitsumstände die ich in meinem sechsjährigen Erwerbsleben bisher miterlebt habe schlimmer waren als ein sechsmonatiger Aufenthalt bei Promi Big Brother.

Von Chefs, die sich gegenseitig vor den Mitarbeitern anschreien und hinterher übereinander ablästern, bis hin zu krassem Produktionsdruck, unbezahlten Überstunden, Downtalking und gnadenloser Feedback-Kultur war eigentlich schon alles Menschenunwürdige dabei. Ich habe in meiner Verzweiflung über die „moderne“ Arbeitswelt sogar ein Buch – das „Millennial-Manifest“ (Rowohlt Verlag) – zu diesem Thema geschrieben; mich über die Ellbogengesellschaft ausgelassen, über die 70 % Regel gelacht oder den Irrglauben, dass irgendjemand in den 8 Stunden Arbeitszeit auch wirklich acht…

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