Was braucht eine Netflix-Serie, um junge, karrierehungrige Frauen vor dem Bildschirm zu fesseln? Richtig. Eine Hauptprotagonistin, die gerne Autorin wäre. Drei Freundinnen, die sich den ganzen Tag bereitwillig Probleme rund um distanzierte Männer, Schreibblockaden und die Familie anhören. Eine hippe Stadt, in der es immer weniger schlecht bezahlte „New Media“-Jobs gibt. Und deren Bewohner*innen trotz Mental-Health-Issues und Geldsorgen ständig Zeit haben, ihre hotten Bekanntschaften zu vögeln und auf WhatsApp zu schauen. Innovatives Frauenkino? Oder einfach nur eine weitere „Twenty-Something“ Rom-Com, die man sich schenken kann?

Pro

Tatsächlich habe ich die Serie an nur einem Tag fertig gesuchtet, was mich erstmal zum „Pro“-Argument führt. Scheint mich ja schließlich ganz schön gecatcht zu haben. Die Protagonistinnen sind wie für mich und mein urbanes Umfeld geschrieben worden. Also abgesehen davon, dass sie alle einen Ticken zu schön, zu gut situiert und zu eng befreundet sind, als dass ich den Screenwritern diese Figuren abkaufen würde.

Drei der vier Frauen (Nerea, Lola, Carmen) tragen Kleidergröße 34/36, Valeria ist mit ihrer Größe 38/40 fast schon ein „Moppel“ dagegen. Einen Kopf kleiner als ihr Model-Clan, mit frisseligen Spitzen und ein bisschen Popo sollte sie wohl entfernt an Hannah aus GIRLS erinnern. Auch Valerias Hauptbeschäftigung besteht vorwiegend daraus, mit einem Macbook im Bett zu sitzen und am Schreiben zu verzweifeln.

Okay, wie waren doch gerade noch beim Pro, oder?

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