Praktisch hin oder her: nicht jeder hart arbeitende Kreativling hat Lust (und Geld), jeden Monat zusätzliche 50 bis 250 Euro für einen Sessel im mittelgut durchlüfteten Co-Working-Space auszugeben. Da kann der Kaffee noch so gut schmecken.

Ich habe selbst lange überlegt, ob ich mir nicht trotzdem einen extra Raum zum Arbeiten gönnen soll – gesunder physischer Abstand zum Zuhause und so – bis ich einen genaueren Blick auf den Grundriss meiner Wohnung geworfen habe. Da war doch noch ein bisschen Platz in der Küche.

Statt also eine klassische Essecke in der Küche einzurichten, habe ich mich für die Mini-Variante eines schicken Berliner Hipster-Kaffees entschieden, die Platz für zwei Personen bietet. Mit allem, was dazugehört. Hohe Stühle, ein einklappbarer Holztisch (beides Second Hand von eBay-Kleinanzeigen, ursprünglich IKEA) und eine Graham & Brown Tapete, die sich dank Easy-On-Technologie und vier Händen ganz einfach mit einer Viertel Packung Kleister für Vliestapeten (Metylan Direct) anbringen lässt. (Nein, ich habe bis vor einem Monat auch noch nie etwas mit Tapeten zu tun gehabt, haha.)

So sieht sie aus, die gute kleine Ecke

FAQ: Und, kannst du tatsächlich in der Küche arbeiten, Bianca?

Jap. Richtig gut sogar. Ich dachte ja lange Zeit, ich müsste meine Wohnung um jeden Preis verlassen, um konzentriert arbeiten zu können, dabei hat sich für mich das Gegenteil bewahrheitet. Ich bin leider ziemlich lärm- und umgebungsempfindlich und es stresst mich mittlerweile mehr als es hilft, in einer anderen Umgebung als der bekannten zu arbeiten. Großraumbüros konnte ich noch nie leiden, also warum dem Ganzen nicht eine Chance geben?

FAQ: Ist das nicht komisch, zuhause zu bleiben?

Meine Küche ist zwar nur ungefähr zehn Meter und zwei Wände von meinem Bett entfernt, trotzdem kann ich mit Blick in den Innenhof und der neu gestalteten Umgebung super in den Flow kommen und an meinen Projekten arbeiten, ohne ständig Geld für Limos oder Food-Bowls auszugeben, damit ich ja nicht dumm angeschaut werde, wenn ich auch noch nach zwei Stunden nicht verschwunden bin (#sorrynotsorry). Wenn ich Hunger habe, koch ich mir einfach was und stell es direkt neben mein MacBook oder gönn mir eine halbe Stunde Auszeit mit einem Magazin auf der Couch. Dafür muss ich weder mit dem Fahrrad, noch der U-Bahn fahren. Zwei weitere Annehmlichkeiten des Home-Office.

FAQ: Könnte diese Lösung auch was für mich sein?

Wider vieler Erfahrungsberichte ist nicht jeder Selbstständige dafür gemacht, im Café oder Co-Working-Space zu arbeiten. Wenn man das Privileg genießt, ein Plätzchen in seiner Wohnung zu haben, das man nur fürs Arbeiten nutzen kann, warum nicht? Abends oder Mittags kann man sich ja easy noch mit anderen Menschen treffen, um nicht komplett zum jogginghosentragenden Hermit mit fettigem Pferdeschwanz zu werden.

Durch meine kleine Ecke konnte ich feststellen, was mir wirklich – und was mir nur gefühlt gut tut, weil es andere Selbstständige gesagt oder empfohlen haben.

Ich bin gespannt auf eure Erfahrungen.

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