Ich habe es sooooo satt.
Wie oft kann man meinen Namen falsch schreiben in den deutschen Kulturinstitutionen dieses Landes? JANKOVSKA. Es ist immer noch ein relativ einfacher, slawischer Nachname. Was daraus gemacht wurde, seht ihr in diesem Beitrag.

Am Anfang dachte ich noch, das passiert vielleicht einmal. Alles halb so schlimm. Zufall! Inzwischen passiert es mir jeden. gottverdammten. Monat. Und die Stunden für die Korrekturen läppern sich. 

Wie oft muss ich noch (unbezahlt) zurückschreiben, dass ich diesen oder jenen Vertrag leider nicht unterschreiben kann, weil entweder Vor- oder Nach, oder sogar beides falsch geschrieben wurde?

Wer bezahlt mich für die administrative Arbeit, die Personen mit „einfachen“ deutschen Namen schlicht erspart bleibt? Exakt: niemand.


In diesem Vertrag wurde zuerst mein Vor- und dann mein Nachname falsch geschrieben lol

Und was ist die dahinterliegende Ebene? Dass Menschen mit Migrationshintergrund nicht einmal verdienen, dass ihr fucking Name richtig geschrieben wird, geschweige denn, dass man nochmal über wichtige Dokumente, die rechtsbindend (!) sind, drüberliest?

Dass wir es nicht verdienen, dass man uns mit Respekt behandelt? Dass nur die Namen von Holgers, Stefans und Richards richtig geschrieben werden und zwar ohne darauf hinweisen zu müssen? Diese selektive „Sorgfalt“ ist Ausdruck institutioneller Strukturen, die bio-deutsche Namen und Identitäten als Norm behandeln – und andere als Abweichung.

Jedes Mal, wenn mein Name falsch geschrieben wird, besonders nachdem er bereits korrekt vorlag, ist das eine Mikroaggression. Es mag für die Institution nur ein „Tippfehler“ oder eine „Nachlässigkeit“ sein, aber für eine betroffene Person bedeutet das: „Ich muss mich wieder erklären. Ich muss mich wieder rechtfertigen. Ich bin wieder die Andere.“

Merke: Tippfehler sind nicht neutral. Sie folgen oft der Logik von Macht und Norm.

Wenn es einer Institution zudem immer wieder „passiert“, migrantische Namen falsch zu schreiben, dann zeigt das, dass diese Personen strukturell weniger als vollständige, respektierte Akteur*innen wahrgenommen werden. Das ist institutioneller Rassismus – nicht im Sinne individueller Bösartigkeit, sondern als systematische Entwertung.

Namen falsch zu schreiben ist eine Form von symbolischer Gewalt. Es verweist darauf, wessen Identität zählt, und wessen ignoriert wird.

Ich habe keine Lust mehr diese Institutionen zu schützen.

Mein Name ist kein Vorschlag.
Er ist ein Fakt. Und es ist eine Frage des Respekts – und der Gerechtigkeit –, ihn richtig zu schreiben.

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