Weißt du, was Co-Dependency ist?

Nein? Nicht weiter schlimm.

Bevor ich das Buch von Melody Beattie auf meinen eReader lud, hatte ich davon nämlich selbst nur eine vage Vorstellung. Vermutlich zog mich die Prämisse des Buchs deshalb so an.

„Is someone else’s problem your problem? If, like so many others, you’ve lost sight of your own life in the drama of tending to someone else’s, you may be codependent – and you may find yourself in this book.“

Ich wusste, dass ich mich oft in seltsamer Weise abhängig von den Gefühlen, Reaktionen und Entscheidungen anderer Personen machte, konnte aber nie genau den Finger in die Wunde legen.

War ich … zu empathisch? Oder war ich bereits auf eine ungesunde Weise involviert? Was führte kurz- und langfristig zu dieser „ungesunden Weise“? Und inwiefern hat meine eigene Familie zu diesem Dilemma beigetragen?

Ich habe schon viele Mental-Health-Bücher gelesen – und auch auf Instagram meinen fair share of Psycho-Accounts abonniert. Oft geht es dort um Themen wie Manipulation, toxische Beziehungen oder unbewusste Traumata. Und zumindest genauso oft werden diese Themen in einer populistischen Schwarz-weiß-Manier behandelt, die möglichst viele Likes bringt. Manipulation = hinterhältige Absicht! Eifersucht = Psycho! Vorwürfe = Beschneidung von Grundrechten!

Mir fehlt da was. Gibt es in zwischenmenschlichen Beziehungen tatsächlich „den Guten“ und „den Bösen“, oder geraten nicht viel eher unterschiedliche Vo…